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„Traurig sein kommt sowieso“


Sonderausstellung
2006


„Immer lustig, immer froh, Traurigsein kommt sowieso“. Diesen Spruch schrieb eine Freundin im April 1938 Inge Goldstein in ihr Poesiealbum. Sechs Monate später, im Oktober 1938, emigrierte das Mädchen mit seinen Eltern in die USA. Das Album war durch die erzwungene Emigration ein wertvolles Erinnerungsstück geworden. 1995 schenkte Inge Goldstein es dem Jüdischen Museum München. Wir haben es in den Mittelpunkt dieser Ausstellung gestellt. Die Klasse von Inge Goldstein steht schemenhaft um den Besucher herum, wenn er den Raum betritt. Die rekonstruierten Lebensgeschichten der einzelnen Kinder erzählen von Mord und Vertreibung. Wo keine Fotos vorhanden waren, ließen wir bewusst Lücken. Der so entstandene stille Raum hatte eine starke emotionale Wirkung auf die Besucher. Das Album der Inge Goldstein wurde von uns in einer Medienstation für die Besucher erschlossen. In starken Vergrößerungen ist der Einband beredtes Zeugnis von Sehnsucht und Heimweh. Die Ausstellung schlägt einen Bogen zur Gegenwart. Wir ließen eine Klasse mit jüdischen Kindern in München auf ähnliche Weise fotografieren wie die Klasse von Inge Goldstein. Das Großfoto dominiert den vierten Raum. Die Besucher konnten ein elektronisches Album nutzen. Ein großer Tisch mit Hockern in den Farben Israels bot Gruppen Gelegenheit zur vertiefenden Arbeit.




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